Download Byzantinoturcica: Die byzantinischen Quellen der Geschichte by Gyula Moravcsik PDF

By Gyula Moravcsik
Read or Download Byzantinoturcica: Die byzantinischen Quellen der Geschichte der Türkvölker PDF
Best history_1 books
- Co2 Emissions from Fuel Combustion: 1971-2008 2010 edition
- Junkers 288
- Studies on Byzantine History of the Ninth and Tenth Centuries (Variorum reprint CS1)
- The Lighter Side of Mathematics: Proceedings of the Eugene Strens Memorial Conference on Recreational Mathematics and its History (MAA Spectrum Series)
- The Athenian Grain-Tax Law of 374 3 B.C. (Hesperia Supplement vol 29)
- Mexican Studies in the History and Philosophy of Science
Extra resources for Byzantinoturcica: Die byzantinischen Quellen der Geschichte der Türkvölker
Sample text
Die offiziell tolerierte Umgehung des islamischen Zinsverbotes, an der seit dem späten 15. Jahrhundert auch viele fromme Stiftungen beteiligt waren, ist mitsamt der dafür gegebenen Begründungen ebenfalls als ein Teil des sultanischen Rechts zu betrachten. Im Lauf der Zeit machte sich der Einfluß des religiösen Rechtes immer stärker geltend; schließlich waren alle osmanischen Richter von ihrer Ausbildung her mit diesem Recht vertraut („weltliche“ Rechtsschulen gab es erst seit dem 19. Jahrhundert), und zudem besaß das şeriat eine zentrale religiöse Bedeutung.
Wer die Janitscharen auf seine Seite bringen konnte, besaß normalerweise die besten Karten. Damit war der Thronfolgestreit nicht nur institutionalisiert, sondern gleichzeitig auf die Spitze getrieben; schon aus Selbsterhaltungstrieb mußte ein jeder Prinz sich um die Nachfolge bemühen. Erreichte der Herrscher ein einigermaßen fortgeschrittenes Alter, so fand der Kampf um die Nachfolge zu seinen Lebzeiten und mit seiner Beteiligung statt. Zeitgenossen wie etwa der einer alten Derwischfamilie Zentralanatoliens entstammende Chronist Aşıkpaşazade, scheinen diese Entwicklung der Sultansherrschaft, mitsamt der sie begleitenden Hofkultur, mit einiger Skepsis betrachtet zu haben.
Jahrhundert viel Geld verdient und u. a. für prächtige Stadtpalais, Handelshäuser und Ladenstraßen ausgegeben wurde. Einerseits blühte der Handel mit Indien, und der Import von Gewürzen, Farben und bedruckten Baumwollstoffen erlaubte es manchen Kaufleuten, beträchtliche Reichtümer zu sammeln. Andererseits wurde seit der Mitte des 16. Jahrhunderts Kaffee, ursprünglich ein jemenitisches Genußmittel, zuerst in Ägypten und dann auch in Istanbul und Anatolien populär. Dieser Handel war ebenfalls sehr gewinnbringend, obwohl zumindest während des 17.